Eignung

Schriften, Eignung

Nicht jede Schrift eignet sich für jede Gravur. Deshalb möchten wir auf dieser Seite ein paar Betrachtungen zur Auswahl von Schriften vorstellen. Diese Gedanken betreffen vor allen Dingen Fräsgravuren. Hier erfolgt die Ausarbeitung der Schrift mit einem Fräser, welcher nicht beliebig dünn gehalten werden kann und sich stark von einer Lasergravur unterscheidet. Die Lasergravur kann man bezüglich der Anforderungen eher mit der Ausgabe der Schrift auf einem Drucker vergleichen. Aber natürlich hat auch sie ihre speziellen Erfordernisse.

Unterschied zwischen einer Kontur-Schrift und einer einlinigen Schrift

Eine große Rolle für die Eignung von Schriften spielt der Unterschied zwischen Kontur-Schriften und einlinigen Schriften. Die uns allen gut bekannte Schrift „Arial“ ist zum Beispiel so eine Kontur-Schrift. Das bedeutet, dass jeder Buchstabe einen Umriss (Kontur) hat – rechts in rot dargestellt – und einen Zwischenraum, der ebenfalls ausgefüllt ist. Im Gegensatz dazu werden die Buchstaben einer einlinigen Schrift – wie der Name es bereits vermuten lässt – durch eine einzige Linie dargestellt. Einen ausfüllbaren Zwischenraum gibt es nicht.

Unterschiedlicher Aufwand

Irgendwann kommt immer die Frage: „Was kostet denn die Gravur ?“. Für die Kosten ist aber nicht nur die Länge des Textes verantwortlich, sondern auch die gewählte Schriftart. Wie man in der nächsten Darstellung sehen kann, müssen die Buchstaben einer Konturschrift (z.B. Arial) immer mit zusätzlichen Fräsbahnen „ausgeräumt“ werden. Dem gegenüber kann der einlinige Buchstaben mit einer einzigen Fräsbahn dargestellt werden.

Und obwohl die Buchstaben im nächsten Bild fast gleich aussehen, erfordern sie doch sehr unterschiedlichen Aufwand, der sich natürlich im Preis niederschlagen muss. Der größte Unterschied sind immer die Linien-Enden, die bei einer einlinigen Schrift durch den Fräser rund werden. Hier gut zu sehen beim „e“ und „m“. Falls man hier etwas flexibel ist, kann man mit einer einlinigen Schrift also eine etwas günstigere Fräsgravur erhalten.

Auswirkung auf kleine Gravuren

Ein weiterer Gesichtspunkt für die Auswahl einer Schrift ist die Größe einer Gravur. Soll der Text z.B. auf einem kleinen Anhänger Platz finden, so muss die Buchstabenhöhe immer weiter reduziert werden. Dabei kann die Umriss-Linie aber nicht im gleichen Maße dünner werden, da der Fräser immer eine gewisse Breite haben muss (sonst bricht er ab). Dies hat zur Folge, dass die inneren Konturen (sogenannte „Augen“) der Buchstaben A,a,e,O,o irgendwann nicht mehr zu erkennen sind. „Sie laufen zu“. Nebenstehendes Bild zeigt, dass bei gleicher Größe der einlinige Text noch problemlos zu lesen ist. Daher ist bei kleinen Gravuren eine einlinige Schrift oftmals die bessere Wahl.

Antiqua-Schriften

Häufig wird für eine Gravur eine Antiqua-Schrift ausgesucht. Darunter versteht man heute eine Schrift, die an den Buchstabenenden kleine Füßchen oder Begrenzungen (sogenannte Serifen) besitzt. Neben den Merkmalen einer Konturschrift bringt sie noch 2 weitere Besonderheiten für die Gravur mit sich : Die Serifen und die unterschiedlich dicken Linien.

Man kann deutlich erkennen, dass man mit dem dicken Fräser (blauer Punkt) in der breiten Linie des „A“s (auch Duktus genannt) nicht die dünnen Linien (Haar-Linien) ausarbeiten kann und vielleicht für die kleinen Serifen eine dritte Fräser-Größe benötigt. Würde man auf diesen Fräserwechsel verzichten und nur mit einem kleinen Fräsen arbeiten, so würde das Ausräumen des Duktus sehr lange dauern und damit ebenfalls sehr aufwendig sein.

Bei dem kleinen „n“ kann man außerdem sehen, das bei kleinen Gravuren die Gefahr besteht, dass die Serifen ineinander laufen. Eine Antiqua vereint also 2 Nachteile : Sie ist aufwendig zu gravieren und es besteht bei kleinen Gravuren die Gefahr, dass sie schlecht zu lesen ist.

Aus diesem Grund halten wir für die Liebhaber der Antiqua die darunter gezeigte einlinige Antiqua vor. Sie ist ein guter Kompromiss und kompensiert die oben genannten Nachteile.

Laser-Gravur

Die meisten vorgenannten Betrachtungen gelten nicht für eine Laser-Gravur, da der Laser kein Werkzeug eigentlichen Sinn benutzt. Statt dessen kann man sich einen Lichtpunkt von ca. 0,2mm Durchmesser vorstellen, mit dem die Gravurfläche ähnlich wie bei einem Drucker abgefahren wird. Dies bedeutet aber auch, dass der Laser lange genug eingeschaltet sein muss, wenn er von links nach rechts fährt, um genügend Energie in das Material eindringen zu können, welches graviert werden soll. Sind die Linien aber zu dünn (kleiner als 0,2mm), so ist das nicht der Fall. Daher kann es hier beim „A“ sein, dass der Duktus (die rechte dicke Linie) zwar graviert wird, aber die dünne horizontale Linie (Haarlinie) bei kleinen Gravuren gar nicht abgebildet wird. Dies ist die einzige Randbedingung, die man bei einer Lasergavur beachten muss.